Laubgebläse im Brandeinsatz

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Laubgebläse zur Brandbekämpfung- geht das?

Blasgeräte (umgangssprachlich Laubgebläse genannt) finden bisher nur vereinzelt Anwendung bei Feuerwehren.

In der Regel zur Reinigung von Verkehrsflächen nach Verkehrsunfällen oder Unwettereinsätzen genutzt, finden diese im Brandeinsatz und hier im Speziellen bei Vegetationsbränden kaum Anwendung.

 

Wir haben uns die Frage gestellt warum das so ist.

 

Es liegt ja auf der Hand, in der Kindheit verbindet man die erste Berührung mit Feuer- Flamme häufig mit einer Kerze, die auf der eigenen Geburtstagstorte.
Diese soll man auspusten und das ist in der Regel auch problemlos möglich.

Nun führen wir eine Gerätschaft mit, diese hat die Eigenschaft tragbar zu sein und extrem stark zu pusten, dann darf doch auch die Kerze etwas größer sein. Soviel zu unserem Ursprungsgedanken.

Als Testfläche stand uns ein Acker mit Strohauflage zur Verfügung.
Nach Entzündung der Fläche haben wir uns an den Flanken (Einsatztaktik bei Vegetationsbränden) verschiedenen Zustände gesucht um Einsatzmöglichkeiten und Einsatzgrenzen eines Laubgebläses zur Vegetationsbrandbekämpfung auszutesten.

 

Unsere Erfahrungen zusammengefasst:

Prophylaxe:

Minimierung der brennbaren Auflage war in vielen Bereichen möglich, dadurch wurde dem Feuer brennbare Masse und damit die Intensität entzogen.

Brandbekämpfung:

Bis zu einer Flammenlänge von ca. 40 cm und einer Feuersaum-Tiefe von bis zu einem Meter war die Brandbekämpfung problemlos durchzuführen.
Das Gerät wurde weder an Rohr noch an Gehäuse durch die Brandbekämpfung spürbar erhitzt.

Ein optimaler Einsatzerfolg wird durch die Kombination von 2 Feuerpatschen und einem Wasserrucksack erreicht. Die Einheit bleibt schnell und wendig, bei Ausfall des Laubgebläses (tanken/Defekt) oder während des Füllvorganges des Wasserrucksackes können die Löschmaßnahmen uneingeschränkt aufrechterhalten werden.

Negative Erfahrungen:

Durch Ruß- und Staubpartikel muss der Luftfilter eine regelmäßige Reinigung erfahren.
Es muss ausreichend Kraftstoff zur Verfügung stehen.
Das Gerät führt im Betrieb zu einer erhöhten Geräuschkulisse, Kommunikation sollte dabei trotzdem möglich sein.
Auf Gehör- und Gesicht-/Augenschutz ist zu achten.
Bei falscher Anwendung kann eine Brandausbreitung die Folge sein.

 

Zusammenfassung:

In Kombination mit den aufgeführten Handwerkzeugen und bei Beachtung der sicherheitsrelevanten Aspekte stellt das Gerät bei der Vegetationsbrandbekämpfung eine echte Ergänzung und/oder Alternative da.

Es erleichtert und beschleunigt die Brandbekämpfung deutlich und wird daher auch dauerhaft in unsere Taktischen Ansätze eingebunden.

siehe dazu mit Video:

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